Wer so jubelt, geht auch zum Stierkampf

Gomez dreht ab, um einen Stier zu töten.Die Frage, wer als erster damit begonnen hat, ein Jubelritual nach jedem Tor einzuführen, lässt sich aus meiner Erinnerung heraus nicht eindeutig beantworten. Eine der Keimzellen lag „mit Sicherheit“ in Kaiserslautern, als dort noch auf gehobenem Bundesliganiveau gekämpft, Stefan Kuntz die Säge erfand und Bruno Labbadia nach dem Tor zum Pistolero wurde. Heute hat selbst Thomas Wark kapiert, dass jeder Stürmer, der etwas auf sich hält, ein solches Markenzeichen hat. Auch Mario Gomez.

Seit neustem deutet der Schwabo-Iberer nach jedem Treffer die Bewegung eines Torero an, welcher den Stier mit einer scheinbar mühelosen, an der Grenze zur Arroganz wandelnden Bewegung wieder einmal ins Leere schickt. Keine schlechte Art seine Gegenspieler noch einmal kurz zu demütigen, bevor der Ball wieder auf den Mittelpunkt gelegt wird. Doch Halt! Stierkampf ist böse, selbst dann, wenn er nur mimisch ins Stadion geholt wird. Die Tierschutzorganisation PETA fühlt sich genau deshalb bemüßigt einen offenen Brief an Mario Gomez zu schreiben.

Harald Ullmann, seines Zeichens engagierter Tierschützer und zweiter Vorsitzender von Peta Deutschland, sieht Mario Gomez Entwicklung mit Argwohn, wenngleich er sich ein kleines Bonmot zu Beginn seines Briefes nicht verkneifen kann:

Ganz besonders freue ich mich, dass der VFB wieder in Schuß kommt und sie nicht nur mit dem Kopf und den Beinen Tore schießen

Damit genug der Sympathiebekundungen, im Folgenden wird Gomez harsch angegangen:

Allerdings sind wir weniger erfreut darüber, dass Sie in letzter Zeit den Beinamen „Tor-rero“ führen und beim Torjubel den Matador mimen und damit den Stierkampf verherrlichen.

Sprich: wer so jubelt, delektiert sich im Zweifelsfall auch an der öffentlichen Tötung von Stieren. Aha! Was folgt ist ein elender Sermon, wieso Stierkämpfe so böse sind, dass Mario Gomez noch nicht einmal eine Geste daraus entlehnen darf, um ein Tor zu feiern. Wahrscheinlich lauert Gomez nur darauf, bei der nächsten Gelegenheit sein Trikot hoch zu reißen und ein T-Shirt zu enthüllen auf dem steht: Gegen das Stierkampfverbot in Deutschland!

Herr Ullmann jedenfalls zeigt sich unbeeindruckt von derlei Zweifeln an seinem Handeln und beendet seinen offenen Brief an Gomez mit der wunderbar gestelzten Formulierung:

Lieber Herr Gomez, ersetzen Sie bitte ein „r“ aus dem Tor-rero und werden Sie für alle zum „Tor-hero“, ein wahrer Held, für den VFB, seine tierliebenden Fans und nicht zuletzt natürlich für die Stiere.

Wohl dem, Herr Ullmann, der solche Zusammenhänge konstruieren kann. Wann kommt eigentlich die Forderung nach der Abschaffung der Bratwurst im Stadion?

Quelle: www.peta.de
Foto: www.mario-gomez.de

Über den Autor: esleben

Verrät als Freiburg-Fan Heimat wie auch Elternhaus und trinkt ansonsten ausschließlich Veuve Clicquot. Wer wohnt schon in Düsseldorf? Mehr über Esleben auf Google+

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51 comments
  1. Ich persönliche verachte ja Tierschützer total. Dieser Typ ist so peinlich, dass ich alleine schon deshalb irgendwann einen Stierkampf besuchen möchte.

  2. Peinliche Angelegenheit. Kann man nicht erstnehmen.
    Warum man aber Tierschützer verachten muss, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

  3. Musst Du ja auch nicht nachvollziehen können.

  4. Diese Radikal-Tierschützer sind auf jeden Fall hassenswert. Die sind ja eher Tierquäler als -schützer.

    P.S.: Gibt´s heute Geld für Artikel? Dann schicke ich auch noch einen. ;-)

  5. Die Motive des Herrn Ullmann mögen ehrenwert sein, nur er schießt bei weitem übers Ziel hinaus und macht sich und die Ziele seiner Organisation einfach nur lächerlich. Das ist eher bedauerns- denn hassenswert. Hass ist für so eine Lächerlichkeit ein viel zu starkes Wort.

  6. V.a. interessiert das hier in Deutschland keine Sau.

    Wer aber, wie Goldschuhe aus, den Stierkampf deshalb aus Prinzip mal besuchen möchte, dem kann ich gerne im Klo der Pinte mal die eine oder andere Stricknadel in den Nacken rammen. Vielleicht gefällt das ja.

    Ich „durfte“ mir sowas im Fernsehen nämlich durchaus schonmal anschauen.

    Der Brief ist natürlich höchst lächerlich.

    Dieser Beitrag hier allerdings auch.

  7. Ich betrachte es als ziemlich arrogant, einem Kulturkreis vorschreiben zu wollen, welche seiner Traditionen er gefälligst zu unterlassen hat.

    Und außerdem: Lieber im Pelz als nackt!

  8. @7: Aha. Dieses Totschlagargument werde ich Dir demnächst genüsslich bei jedem Thema um die Ohren hauen, sobald Du wieder mal contra irgendwas oder irgendwem bist.

  9. Wieso ist das ein Totschlagsargument? Ich sage doch auch nicht irgendeinem afrikanischen Stamm, er solle aufhören, Schlangen zu köpfen.
    Dieser Verbotswahn von allem, was einen angeht oder auch nicht, geht mir sowas von auf den Sack, das gibts gar nicht.

    Ich kann ja noch verstehen, wenngleich es auch nutzlos ist, wenn man sich für die armen hungernden Kinder in Afrika engagiert. Aber Tiere interessieren mich nur auf dem Teller.

  10. Warum muss man deshalb Tierschützer verachten, nur weil sie der Meinung sind, dass Tiere genauso schützenswerte Kreaturen sind?

    Ich bin bestimmt kein Tierschützer; dafür lebe ich viel zu inkonsequent, was Essen usw. angeht, und ich finde militante Tierschützer auch bescheuert, aber ich finde es durchaus ehrenwert, wenn Leute sich auch für die Rechte von Tieren eintreten. Was maßen sich Menschen eigentlich an, als ob sie das Anfang und Ende aller Schöpfung wären und die einzigen mit Rechten?

    Völlig unbenommen bleibt für mich, dass der Aufruf an Gomez völlig albern ist und dass es tatsächlich oft schwierig und wahrscheinlich nicht einmal richtig ist, kulturelle Traditionen einfach zu verbieten. Aber für mich hat der Stierkampf eben überhaupt nichts mit Gomez zu tun, auch wenn das die PETA noch so reininterpretieren will.

  11. @9: Dein Argument war, dass es „arrogant“ wäre, jemand anderem etwas vorzuschreiben.

    Dann aber trieft dieser Block (und v.a. Deine Berichte und Kommentare) nur so vor Arroganz (und Du wirst sagen: „Zu Recht tut er das!“) und das ist auch soweit okay. Aber nur weil Dich persönlich ein Thema nicht interessiert, gelten dafür nicht gleich andere Spielregeln.

  12. Warum muss man deshalb Tierschützer verachten, nur weil sie der Meinung sind, dass Tiere genauso schützenswerte Kreaturen sind?

    Ich verachte sie deshalb, weil ich eben nicht der Meinung bin, dass Tiere auf einer Stufe mit Menschen zu sehen sind und halte eine solche Ansicht für aboslut dekadent. Und weil ich der Meinung bin, dass es, wenn man denn schon unbedingt Pseudo-Weltverbesserer werden möchte, weiß Gott andere Probleme gibt als irgendeinen verdammten Stier.

    Und außerdem: Wenn die Kuh könnte, würde sie mich auch fressen.

  13. @11: Das Thema interssiert mich sogar hochgradig, ich bin immer nur über dieses weit verbreite Missionarstum verwundert. Ich kann ja durchaus der Meinung sein, dass Stierkampf bescheuert ist. Aber dieses ständige Plärren nach Verboten ist wirklich Faschismus. Alles, was uns nicht passt, wird abgeschafft. Was ist denn das für ein Ansatz, die Welt zu sehen?

  14. Tiere stehen nicht auf einer Stufe mit Menschen, aber es sind Lebewesen, die das Naturrecht auf Leben und auf ordentliche Behandlung haben.

    Und guck dir mal einen Stierkampf an (Ich habe das in Spanien oft gemacht, da dass eigentlich immer im Fernsehen kommt). Es ist auf eine Weise faszinierend aber auf der anderen Seite unfassbar grausam. Und wenn man dann noch liest, wie die Stiere erstmal für den Kampf „präpariert“ werden, dass sie dem Torero nicht mehr so gefährlich werden können, dann fällt dir dazu nichts mehr ein. Lies das mal. Ich war auch sehr erstaunt.

    Und nur weil das eine Tradition ist und aus Spanien kommt, ist das noch lang nicht toll. Und zu den „Pseudo-Weltverbesserern“: Wenn Menschen der Meinung sind, dass das nicht ok ist, dann dürfen sie sich doch dagegen einsetzen oder nicht? Außerdem find ich, dass die Bezeichnung „Pseudo-Weltverbesserer“ für alle, die nicht deiner Meinung sind, sich auch langsam abnutzt.

  15. Anhand der Diskussion hier, kann man Peta nur gratulieren: Ziel, wenn auch auf ungewöhnlichem Weg, erreicht!

  16. Ich töte auch kein Tier um des Tötens wegen. Und ich bin auch weiß Gott kein Fan des Stierkampfes. Ich weiß sehr wohl, was da alles mit den Stieren angestellt wird.

    Das mit den Traditionen sehe ich aber anders: Eine Tradition ist an sich schon ein Wert, weil der Mensch ganz einfach Traditionen und Rituale braucht.

    Und ich benutze das Worte Pseudo-Weltverbesserer nicht für Leute, die nicht meiner Meinung sind, sondern für Leute, die ich für Hippie-Quatschbirnen halte.

  17. @16: Tradition ist an sich schon ein Wert? Oha, gilt das also für alle Traditionen? Da bin ich ja gespannt. Soll ich jetzt wirklich mal damit anfangen, welche ach so tolle Traditionen (ob hier oder sonstwo) längst abgeschafft sind, weil sie schlichtweg scheiße waren? Mit so einem Schwachsinn kann man contra jedem Fortschritt argumentieren.

    Und Deinen pupertären Faschismus-Quatsch kannste auch mal sein lassen.

  18. Das ist nicht pubertär, das ist die Realität, ob sie Dir schmeckt oder nicht.

    Und Traditionen haben sich aufgelöst, weil es die Überzeugung der Leute war, sie nicht länger pflegen zu wollen, nicht durch Verbote. Mit Verboten hat man noch nirgends einen Fortschritt im Denken bewirkt.

  19. Offenbar ist die Realität immer nur das, was du vertrittst …

  20. Natürlich ist das meine Realität. Soll meine Realität so sein, wie Du die Welt siehst? Aber dadurch, dass es für mich Realität ist, ist es eben Realität. Wenn auch eine von vielen. Und in meiner Realität geht unsere Gesellschaft gerade konsequent auf einen Faschismus zu. Einen subtileren, als wir das gewöhnt sind, aber dennoch Faschismus.

  21. @18: Traditionen können demnach nicht verboten werden, sondern sie lösen sich höchstens eigenständig auf? Glaubst Du das etwa ernsthaft?

    Dann dürfte dem Stierkampf durch ein Verbot ja nichts schlimmes passieren.

    Im Ernst: Selten habe ich von Dir ein inhaltlich schwächeres Palaver vernommen als hier.

    Und Deine „persönliche Realität“ würde ich dann leider als relativ armselig bezeichnen…;-)

  22. @21: Nur, weil Du es nicht verstehen willst. Durch ein Verbot des Stierkampfes wird der Wunsch danach nicht aufhören. Dann gibt es eben illegale Stierkämpfe. Damit ist dem Tier nicht geholfen, weil diese noch wesentlich brutaler sein werden als die „legalisierten“ Stierkämpfe. Den Stierkampf ist man erst los, wenn die Leute die Überzeugung gewonnen haben, dass es doof und unnötige Quälerei ist. Und das kann man nicht „von oben“ bewirken.

    Und wie Du meine „persönliche Realität“ bewertest, interessiert mich ungefähr so sehr wie Deine Trinkgeschichten.

  23. Aber die Tierschützer, die gegen den Stierkampf sind, versuchen doch gerade durch Informationen über die Grausamkeit die Leute aufzuklären und das Bewusstsein zu schaffen, dass diese Tradition vielleicht doch nicht so toll ist. Verboten wird er ja überhaupt nicht.

    Der Stierkampf ist in Spanien übrigens höchst umstritten. 72 % der Spanier haben laut einer Umfrage nicht mal mehr Interesse am Stierkampf. Ich habe in Spanien übrigens keinen Spanier kennengelernt, der das toll fand. Die haben sich eher über uns Ausländer aufgeregt, die wir uns das im Fernsehen oder live angeschaut haben.

  24. Nein, sie versuchen zu missionieren. Sie versuchen, Verbote durchzudrücken und kommen mit der Moralkeule. Und wenn diese Umfrage stimmen würde, wieso gibt es dann noch Stierkämpfe in Spanien?

  25. Abgesehen davon ist es etwas anderes, wenn in Spanien gegen den spanischen Stierkampf angegangen wird als wenn irgendwelche deutschen Hippies meinen, den Spaniern die Welt erklären zu müssen.

  26. Die Grenze zwischen Aufklärung, Überzeugungsversuchen und Missionierung sind fließend. Was du hier machst, kann man auch als Missionierung bezeichnen. Du würdest es wohl anders sehen.

    Und es gibt deshalb unter anderem noch Stierkampf weil der Stierkampf bei den großen politischen Parteien nicht zur Abstimmung steht. Und dass 72 % das nicht interessiert, heißt ja nicht, dass alle hart dagegen sind.

    In Spanien ist es generell so, dass sich die älteren Generationen für Stierkampf interessieren. Das wird also meiner Meinung nach irgendwann aussterben.

  27. @25: Das ist doch lächerlich. Ich kann auch gegen die schlechte Behandlung von Frauen in Saudi-Arabien sein ohne da zu wohnen. Wenn wir mit dem Argument kommen, hätten wir heute noch den Nationalsozialismus. Davon haben wir uns auch nicht selbst befreit.
    Jeder hat in einer pluralistischen Gesellschaft das Recht, für oder gegen etwas zu sein. Und für seine Interessen darf man sich auch einsetzen.

  28. @27: Aber Du wirst nichts bewirken, wenn Du von hier aus von oben herab sagst: „Nehmt die Kopftücher ab“. Solche kulturellen Fragen können sich immer nur von innen auflösen.

  29. Richtig, aber trotzdem darf man doch dagegen was sagen, ohne als Missionar hingestellt zu werden.

  30. Und na klar darf man sich für seine Interessen einsetzen. Genauso gut darf ich das aber für nutzlose Versuche halten, die ich lächerlich und anmaßend finde.

  31. @29: Was ist es denn aber anderes als Missionierung, wenn ich anderen Kulturen vorschreiben will, was sie zu tun haben?

  32. Hallo Goldschuhe,

    manchmal beneide ich Menschen mit so einer einfältigen Sichtweise auf das Leben, wie du sie anscheinend hast. Damit lebt es sich bestimmt recht angenehm.

    Schönen Gruss.

  33. Höchst angenehm.

  34. Natürlich, klar. Aber ich finde es anmaßend, dass die Versuche dann immer gleich Versuche von wahlweise Gutmenschen, Hippies, Weltverbesserern und verkappten Faschisten sind.

  35. Ich spreche Dir auch in keinem Post mit Vokabeln wie „lächerlich“ das Recht auf Deine Meinung ab.

  36. Jedesmal die gleiche, restlos ermüdende Diskussion, wenn der Herr Goldschuhe uns die Welt erklärt und dabei kein Yota von seiner Meinung abweicht, denn in seiner Realität ist sie ja die einzig wahre und richtige.

    Deine Meinung kennen wir jetzt aus gefühlten 1000 Diskussionen, die alle gleich verlaufen sind. Sie wird nicht richtiger oder besser, wenn du sie uns jeden Tag erklärst.

  37. Und mir wirfst du manchmal (zu Recht) Dünnheitigkeit vor…
    Lächerlich ist ein Wort, was in einer Diskussion bei einer bestimmten Argumentation ja wohl mal fallen darf oder. Sowas machst du auch oft.
    Und auf der anderen Seite werden Flo und ich öfter mehr oder weniger implizit als linke Pseudo-Weltverbesserer tituliert.
    Also was diesen Vorwurf angeht sitzt du etwas im Glashaus.

  38. @36: Was willst Du denn jetzt schon wieder? Wir diskutieren hier über ein Thema, bei dem ich keineswegs versuche, die Welt zu erklären, sondern meine Meinung darzulegen. Sowas nennt man Diskussion.

    Wenn Du es nicht abkannst, dass irgendwer nicht nach Deinem Mund redet, dann sollte ich hier aus diesem Blog verschwinden. Wir haben über dieses Thema noch nie gesprochen, insofern würde mich sehr wundern, woher Du meine Meinung dazu „seit 1000 Diskussionen“ kennst.
    Und innerhalb einer Diskussion zu erwarten, dass jemand von seiner Meinung abweicht, halte ich für ein recht befremdliches Diksussionsverständnis.

    Ich dachte, es ginge hier darum, dass man diskutiert. Aber wenn es nur um das konformistische „Jeder darf nur schreiben, wenn er die gleiche Meinung hat“ handelt, dann bin ich hier wirklich fehl am Platz.

  39. Nein, ich würde hier jetzt gerne noch weiterdiskutieren. Ich fand es eigentlich recht interessant. Und natürlich geht es in einer Diskussion auch um den Versuch, den andern zu überzeugen. Aber vielleicht sind wir jetzt auch an einem Punkt angelangt, wo die Meinungen klar sind und man nicht mehr viel erwarten kann.

  40. Ich habe jedenfalls keine Lust mehr, mich hier ständig dafür zu rechtfertigen, dass ich eine Meinung habe. Mir macht das keinen Spaß mehr, wenn Esleben mir ständig das Recht abspricht, hier schreiben zu dürfen, was ich über irgendein Thema denke.

    Dann halte ich mich hier lieber raus, wenn ich offensichtlich die Spaßbremse bin.

  41. So, Herr Goldschuh, da grunzt ja wirklich die richtige Sau!

    Aus Deinem Post Nr. 40:

    „Mir macht das keinen Spaß mehr, wenn Esleben mir ständig das Recht abspricht, hier schreiben zu dürfen, was ich über irgendein Thema denke.“

    Und aus Deinem Post Nr. 7, bezogen auf mein vorheriges Posting:

    „Ich betrachte es als ziemlich arrogant, einem Kulturkreis vorschreiben zu wollen, welche seiner Traditionen er gefälligst zu unterlassen hat.“

    Du beschwerst Dich am Ende über genau das Verhalten, mit dem Du den ganzen Quatsch ins Rollen gebracht hast? Ich fasse es nicht! Du hast mir/uns als erstes gesagt, unsere Meinung wäre Quatsch. Und dann gibt es Gegenfeuer und Du heulst rum? Ja wo sind wir denn hier?

    Und nein, niemand will Dir hier irgend etwas verbieten, Kollege Schnürschuh!

  42. Hier geht´s ja ab. Und ich verpasse alles. Mein Senf: Dinge wie Stierkampf, Hahnenkämpfe, Hundekämpfe, Froschkämpfe oder Flohzirkusse braucht kein Mensch. Und auch kein Tier. Aber das Traditionsargument, dass sich Traditionen und kulturelle Besonderheiten nur von innen auflösen können, halte ich für absolut wahr. Wer dem widerspricht, darf sich auch nicht über Bushs Vorgehen beim Thema Hussein mehr beschweren.

  43. @43: Ach so, die (vglw. kurze) Tradition der Hitlerjugend hat sich also von innen aufgelöst? Die weitaus längere Tradition der Sklavenhaltung hat sich ebenfalls von innen aufgelöst? Interessant. Erklär mir bitte wie!

  44. Nee, natürlich nicht und es war gut so. Deswegen verstehe ich auch bis heute nicht, warum damals 2001 in aller Welt Millionen für einen Schwerverbrecher und Massenmörder demonstrierend auf die Straßen gegangen sind. Und dass Leute T-Shirts tragen, in denen Bush als Topterrorist betitelt wird. Nicht falsch verstehen, ich bin kein Fan des amerikanischen Präsidenten, aber die Verhältnismäßigkeiten lagen doch in letzter Zeit oft in massiver Schräglage.
    Und ich bin ziemlich sicher, dass jeder, der den Spaniern den Stierkampf am liebsten sofort verbieten will, kolossaler Gegner des Irak-Krieges war und ist.

    P.S.: Die Sklavenhaltung hat sich aber natürlich von innen aufgelöst. Wie denn wohl sonst?

  45. @45: Danke. Es geht mir nur darum, ob man Traditionen „von außen“ bekämpfen/beeinflussen kann oder nicht. Denn wenn nicht, könnten wir jetzt schön die Schnauze halten.

    Ich will Spanien auch nicht den Krieg erklären.

    Und den zweiten Weltkrieg mit dem Angriffskrieg in Afghanistan und dem Irak zu vergleichen, halte ich ebenfalls für sehr gewagt. Aber dieses Fass will ich hier gar nicht erst aufmachen.

  46. Die Kriege kann man natürlich auch nicht vergleichen. Hab ich aber auch gar nicht gemacht. ;-)

    Aber ein Argument (neben der Vermutung, dass es eh nur um Öl geht) der Kriegsgegner war ja, dass der Westen bitte nicht militärisch seine Werte wie Freiheit und Demokratie über den nahen Osten stülpen solle, wenn die Menschen dort lieber in Diktatur und mit Folter leben wollen.
    Und das gleiche sollte dann doch auch für Spanien und den Stierkampf gelten. Wenn die Spanier zu drei Viertel dagegen sind, dann sollen sie halt auch mal offensiv dafür einstehen. Dass Stierkampf brutal und Tierquälerei ist, dem wird wohl niemand ernsthaft widersprechen können.

  47. @47: Wenn Du hier ne Umfrage mache würdest: „Finden Sie rauchen blöd?“, würdest Du auch sofort ne Mehrheit bekommen, ohne dass sich was daran ändert, dass viele Menschen rauchen. Umfragen sind also das eine, konkrete Umsetzung ist was anderes…;-)

  48. Ja, eben. Ich wäre auch gegen Rauchen, würde es aber nie jemanden verbieten wollen, irgendwo in der Öffentlichkeit oder der Kneipe zu rauchen.

  49. Ich habe doch Christian schon rechtgegeben, dass sich gewisse Traditionen nur von innen auflösen können. Das ist doch alles richtig. Aber ich habe auch gesagt, dass das nicht heißt, dass über diese Traditionen dann woanders Redeverbot herrscht und alles das in die Ecke des Missionars-/Hippie-/Gutmenschentum gestellt werden muss.

  50. Und übrigens: Wie viele Menschen jetzt genau in Spanien offensiv gegen den Stierkampf einstehen, wissen wir ja gar nicht.

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