What happened to Stagediving? Die Verbürgerlichung der Konzertkultur des neuen Jahrtausends am Beispiel des Kaiser Chiefs-Konzerts

Montag abend, 19.30, Köln, E-Werk, schmuddeliges Novemberwetter, perfekt für ein Rockkonzert. Es ist alles wie in den 90ern. Industriegebietsatmosphäre, junge Menschen, an ihrer Kleidung klar als Anhänger des Alternative Rock zu erkennen, pilgern in die Kölner Kultstätte des gepflegten Konzertgenusses. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. In den 90ern waren es die Stone Temple Pilots, Weezer, Foo Fighters oder Nada Surf. Heute sind es halt die Kaiser Chiefs. Die Hardcorefans platzieren sich schon früh direkt an die Bühne der alten Werkshalle, wollen ihre Stars rocken und schwitzen sehen. Viele setzen sich auf den Boden und warten auf die ersten Akkorde. Wie damals. Aber der Abend sollte noch klare Veränderungen in der Konzertkultur zeigen.

Über den Autor: Vollspann!

Optimistischer Pessimist und Schöngeist aus dem Ruhrgebiet (Herne). Als hochtalentierter Passivsportler und Dauergast beim BVB kennt er Höhen und Tiefen des Fußballsports.