Imbißbudentest (I) – Rösti, Bochum

Rösti

Auf Grund aktuellen Themenmangels (Saisonstart in weiter Ferne, Testspiel Frankfurt-Wehen 0:2, Tour de France nicht mehr anschaubar) widme ich mich einem Ausflug ins Kulinarische. Das legendäre Rösti in Bochum, seit über 30 Jahren existent. Mein Bericht:

Situation: Sonntag Abend, 19.30 Uhr. Vollkommen ausgelaugt nach Sonntagsausflug bei gefühlten 47° Celsius. Vorher nur ein Brötchen gegessen. Kurz vorm Zusammenbruch. Die Beine schmerzen, erste Halluzinationen der Erschöpfung deuten sich an. Die Frisur sitzt.

Stimmung: Hoffnungsvoll bis angespannt.

Objekt der Begierde: Pfefferschnitzel mit Pommes, Fiege, 0,33er.

Menge: Absolute deluxe-Portion für Jungs. Da blieb kein Auge trocken, satt ist gar kein Ausdruck. (10 von 10 möglichen Punkten)

Pommes: Unspektakulär, aber sehr solide, adäquat knusprig, angemessene Salz-Dosis (8/10)

Schnitzel: Ein Traumlappen. Riesig, knusprig, 1A-Panade. Perfekt. (10/10)

Soße: Eine Sensation. Hier merkt man die 30-Jährige Erfahrung. Eine Pfeffersoße, wie man sie sich im Imbiß nur wünschen kann. Ansprechende Schärfe ohne zu weit zu gehen. Super Konsistenz. Idealer Pommesbegleiter (10/10 + 1 Extrapunkt)

Ambiente: Leider nicht sehr gut besucht, dafür aber absolut stilecht: Mindestens 3 „Schildkrötes“ versammelten sich im Laden. So stellt man sich in Nürnberg vermutlich das Ruhrgebiet vor. Abzüge für die Raumtemeperatur, der 1-2 Ventilatoren nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätten. (7/10)

Preis/Leistung: 5,80 fürs Schnitzel + 1,40 fürs Pils. Das sagt eigentlich alles. Viel fairer geht bei einer solchen Qualitätsanhäufung nicht. (10/10)

Fazit: Absolut empfehlenswert. Wenn sich ein solcher Imbiß schon seit mehr als 30 Jahren in der Innenstadt Bochums hält, sagt das schon viel aus. Und die Vermutung wird bestätigt. Im Kontext „günstige Verpflegung“ sicherlich ganz weit vorne in Bochum. Auch die Freundin war hoch zufrieden mit ihrer Variante „Rahmsoße“. Ein absolues Muß in Punkto Touristenprogramm bei auswärtigem Besuch. Auch die Speisekarte hat das richtige Maß. Dort finden sich noch mannigfaltige Leckereien, die man alle gerne testen würde, dabei wird aber ein wichtiger Erfolgsfaktor des Schnellimbißes beherzigt: Keine Experimente.

(Gesamtpunktzahl: 56/60)

Gerade in Anbetracht der schlechten Verfassung gestern möchte ich dem Wirt persönlich meine Dankbarkeit für diese Verpflegungsstation aussprechen.

Über den Autor: Goldschuhe aus

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.

Agent provocateur erster Güte. Ansonsten Misanthrop und Eintracht Frankfurt-Fan. Frisur: vorhanden.
34 comments
  1. Wer ein gutes Pfefferschnitzel hinkriegt, kann nur ein guter Mensch sein.

    Superidee, einen Imbissbudentest hier anzubieten.

    Allerdings würde ich persönlich das Fiege weglassen. Ein Pils schmeckt mir nur ohne kulinarische Zusätze.

  2. Wenn Du stundenlang bei der Hitze durch Wald und Wiesen des Ruhrgebiets gerannt wärst und das mit unfassbar trockener Kehle, hättest Du Dir auch ein leckeres, eiskaltes Pils dazu gegönnt. Sofern Du ein Mensch bist.
    Aber das mit dem Pfefferschnitzel und dem guten Menschen unterschreibe ich sofort.

  3. Der liebevoll „Kinderarm“ genannte Schaslick aus 1a-Pressfleisch ist eigentlich das Rösti-Gericht schlechthin. Schon lange her, dass ich einen aß, bin aber noch heute beeindruckt.

  4. Ich benutze Pils nie zum Durstlöschen. Meiner Meinung nach dafür vollkommen ungeeignet.

  5. @ 3: Ja, den habe ich an der Theke auch bewundert. Sah sehr beeindruckend aus, mir war aber nach Lappen zu Mute.

    @4: Mädchen!

  6. Alkohol ist Genußmittel, also zum Genießen da. Wenn ich ausgetrocknet bin, dann ist Wasser oder irgend eine Zuckerbrause aus Amerika viel besser.

    Zumal Bier dem Körper Wasser entzieht, und nicht zuführt. ;-)

  7. @6: Ach hör doch mit solchen Tussi-Argumenten auf. Wenn ich richtig Durst habe, gibts ein kaltes Pils. Fertig.
    Ob es „besser“ ist, Wasser zu trinken, ist vollkommen irrelevant. ;-)

  8. Wenn ich besoffen sein will, dann gibt es mehrere kalte Pils. Fertig.
    Das ist der einzige, aber sehr edle, Zweck von Alkohol. :-)

  9. Und damit torpedierst Du Dein Argument des „Genußmittels“ herrlich selbst… ;-)

  10. Bier macht den Durst erst schön.
    Wenn man richtig Durst hat, muss man eben zwei bestellen: Das erste gegen den Durst, das zweite zum Genießen.
    Korrekt, jefällt ma, jeht ab! ;-)

  11. Lasst das mal den Don lesen, dann gibts Saures!

  12. @9: Na klar. Das Argument mit dem Genussmittel war auch reiner Populismus.

    Im Urlaub war es immer so: Eine Fanta zum Durstlöschen, ab dann nur noch Estrella Damm oder was auch immer es da für ne Plörre gab.

  13. So, da bin ich. Bier taugt zum Durstlöschen exakt mal 0. Aber auch irgendeine Brause oder die Punica-Oase kommt mir da nicht an die Lippen. In diesem Fall bevorzuge auch ich immer das Wasser. Es gibt nix schöneres als eine schöne 0,7l-Wasserflasche – gekühlt natürlich und mit doppelt Kohlensäure. Nachdem der Durst gestillt ist, kann es dann auch genussvoll mit Bier weitergehen.

    Im legendären Rösti habe ich vor Jahren eines der geilsten Konzerte meines Lebens gesehen: Alpha Boy School! Und das in dem winzigen Laden!

    Ohne Sche߸, ich dachte echt, das Frontfenster bleibt nicht heile, so sehr wurden da die Leute gegengedrückt, weil der Laden gerammelt voll war und ordentlich dem Ska gefröhnt wurde.

    Hammer. Als ich sie dann wenig später mal auf dem Uni-Fest auf der großen Bühne gesehen habe, ging die Band hingegen gar nicht: kein Zauber, keine Magie.

    Ergo lag es an der Lokalität.

    Und Essen kann man dort ebenfalls vorzüglich. Ich dachte, das wäre allgemein bekannt. Wenn schon Frittenranch in Bochum, dann das Rösti.

    *HULD*

    Ich habe übrigens Freitag den Abend an einem der Außentische der Pinte verbracht, die vorbeidackelnden Menschen und JGA´s begutachtet, und mir nen schönen Abend beim Wolfgang gemacht. Kennt hier irgendjemand die Pinte überhaupt noch?

  14. Ja sicher, ich möchte auch mal wieder gepflegt zur Blog-Party in der Pinte aufmarschieren. Passt auch schön, denn nichts ist so 1.0 wie der Laden und deshalb gut.

  15. Alpha Boyschool können nix. Das ist gar nix. Die wollen Ska machen? Die sollen erstmal lernen, zu grooven. Verlierer.

    Und der Don wieder: Doppelt Kohlensäure…

  16. Ska ist übrigens die schlimmste Musikrichtung der Welt.

  17. @16: Hundert Prozent d’accord.

  18. @16: So ein Blödsinn, Du Ignorant. Ich mag Ska, aber nur ganz ausgesuchten. ;-)

  19. Ska ist schlimmer als Kerner.

  20. @goldschuhe: ich dachte musik interessiert dich nicht?

  21. Ska ist so schlimm, daran komme selbst ich nicht vorbei.

  22. Also: Ska interessiert Dich? ;-)

  23. Ich habe keine Wahl.

  24. Ich besitze keine einzige Ska-Platte, aber live und mit ordentlich Pegel bleibt da der Schritt nicht unfeucht.

  25. @24: sehr treffende Beschreibung. ;-)

  26. Wann steht eigentlich mal wieder irgendwo eine gemeinschaftliche Grillade ins Haus?

  27. @26: Vermutlich irgendwann nach dem Pinte-Abend…

  28. Was für ein Pinte-Abend? Habe ich was verpasst? Und wo kann man grillen?

  29. @26: Bring doch einfach mal was an den Start! ;-)
    Oder willst dich nicht bei mir einladen? ;-)

  30. @29: Okay, nächstes Wochenende… ;-) ?

  31. Warum wird immer gegrillt wenn ich nicht da bin, herrgott nochmal.

  32. hmm…weil Du nie da bist, vielleicht?

  33. @30: Negativ, da bin ich schon verplant.

  34. Ich we߸ schon, warum ich mich nicht einlade. Diese Zurückweisungen sind zu schmerzhaft.

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